In unserer zunehmend digitalisierten Welt ist es wichtig, dass Eltern den Medienkonsum ihrer Kinder bewusst gestalten.
Vor allem nehme ich auch in meiner täglichen Arbeit mit Kindern und vor allem Jugendlichen einen exzessiven Gebrauch des Mobiltelefons wahr. Dass dies nicht nur Vorteile mit sich bringt, gilt bereits als erwiesen.
Ein aktueller Leitfaden gibt wichtige Empfehlungen, um eine dysregulierte Bildschirmnutzung bei Kindern und Jugendlichen zu vermeiden. Dieser Leitfaden basiert auf wissenschaftlichen Erkenntnissen und soll Eltern praktische Tipps für den Alltag geben.
- Frühe Kindheit (0–3 Jahre): In dieser entscheidenden Entwicklungsphase wird empfohlen, Kinder komplett von Bildschirmgeräten fernzuhalten. Studien zeigen, dass ein früher Medienkonsum in diesem Alter negative Auswirkungen auf die kognitive und emotionale Entwicklung haben kann.
- Vorschulalter (3–6 Jahre): Für diese Altersgruppe wird eine maximale Bildschirmzeit von 30 Minuten pro Tag empfohlen. In diesem Alter beginnen Kinder, Medieninhalte aktiver zu verarbeiten, aber es ist wichtig, ihre Exposition zu begrenzen, um eine Überreizung zu vermeiden.
- Grundschulalter (6–9 Jahre): Für Kinder dieser Altersgruppe wird eine tägliche Bildschirmzeit von 30 bis 45 Minuten empfohlen. In diesem Alter sind Kinder besser in der Lage, zwischen virtueller und realer Welt zu unterscheiden, aber es ist immer noch wichtig, ihre Bildschirmzeit zu überwachen.
- Über 9 Jahre: Kinder sollten erst mit 9 Jahren eine eigene Spielkonsole bekommen. In diesem Alter sollten Eltern beginnen, ihren Kindern mehr Autonomie im Umgang mit Medien zu gewähren, allerdings mit klaren Regeln und Richtlinien.
Neben diesen altersspezifischen Empfehlungen wird in dieser Leitlinie die Bedeutung einer aktiven Begleitung durch die Eltern betont. Es wird empfohlen, Bildschirmgeräte nicht als Ersatz für persönliche Interaktion oder kreative Beschäftigung zu nutzen. Stattdessen sollten Eltern den Schwerpunkt auf qualitativ hochwertige Inhalte legen und die gemeinsame Mediennutzung als Gelegenheit zur Interaktion und Diskussion nutzen.
Dieser Leitfaden empfiehlt auch, klare Regeln für den Medienkonsum aufzustellen, wie z. B. keine Bildschirmgeräte während der Mahlzeiten und eine klare Trennung zwischen Bildschirmzeit und Schlafenszeit. Weiterhin sollten Eltern den Medienkonsum ihrer Kinder regelmäßig überwachen und anpassen, um sicherzustellen, dass er sich nicht negativ auf ihre Gesundheit und Entwicklung auswirkt.
Abschließend ist es wichtig zu betonen, dass jede Familie individuell ist und die vorgeschlagenen Richtlinien flexibel an die Bedürfnisse und Umstände jeder Familie angepasst werden sollten. Der Leitfaden bietet eine Grundlage, um Eltern dabei zu unterstützen, ihre Kinder sicher und gesund durch die digitale Welt zu führen.
Für tiefergehende Information sind hier die Quelldateien verfügbar:
Leitlinie zur Prävention dysregulierten Bildschirmmediengebrauchs in Kindheit und Jugend
Quelle:
Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin e.V. DGKJ. SK2-Leitlinie: Leitlinie zur Prävention dysregulierten Bildschirmmediengebrauchs in der Kindheit und Jugend. 1. Auflage 2022. AWMF- Register Nr. 027-075. Verfügbar: https://register.awmf.org/de/leitlinien/detail/027-075, Zugriff am 15.07.2023
Michael Deutschmann, MSc
Persönlichkeits-, Team- & Organisationsentwicklung
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Michael Deutschmann, MSc
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