Vielleicht ist für Sie der Artikel „Leistungsmindernde Faktoren im Leistungssport / Spitzensport – Teil 1“ noch interessant, bevor Sie zu Teil 2 kommen.
Bitte verstehen Sie diese in dieser Artikel-Serie genannten Tatsachen nicht als Schuldzuweisungen, sondern als Beschreibung von Fakten, welche im Arbeitsalltag als Mentalcoach im Leistungssport ständig unterkommen.
Fokus zu sehr im Außen
Sehr viele Spitzensportler beschäftigen sich mit allem Möglichen, nur nicht mit sich selbst. Sie können vom Startbereich des letzten Rennens alles erzählen, aber die eigene Anspannung nicht wahrnehmen. Sie wissen über die Konkurrenten alles, können aber die eigenen Gefühle nicht benennen. Viele sind mit den Gedanken überall, nur nicht beim Sport. Die notwendige Lenkung des Fokus auf das Wesentliche fehlt komplett. Nachdem Energie der Aufmerksamkeit folgt, darf sich der Athlet nicht wundern, wenn die Energie zum erforderlichen Zeitpunkt nicht vollständig verfügbar ist.
Lässig und cool sein wollen
Schon im Alten Testament der Bibel stand folgendes: „Hochmut kommt vor dem Fall“!
Genauso kann man es im Leistungssport immer wieder aus der Ferne beobachten. Diese „Lässig- und Cool-sein-Phase“ wird nicht selten durch öfters schwere Verletzungen oder viel zu frühes Karriereende aufgrund von Leistungsmängel beendet. Auch durch das „lässig und cool sein wollen“ fehlt zum gewünschten Zeitpunkt der Fokus auf die eigentliche Aufgabe, also ein Mangel an Fähigkeit der Lenkung des Fokus.
Sehr oft dient dieses Verhalten auch zum Überspielen von Defiziten, welche durch den Experten, den akademischen Mentalcoach, am Beginn des Sportmentaltrainings aufgedeckt werden.
Regeneration und Ruhe
Regeneration und Ruhe sind für den Leistungssportler, gleich wie der richtige Trainingsreiz, wesentliche Bestandteile der Leistungssteigerung. Nur so kann es zur sogenannten Superkompensation kommen. In der Trainingslehre wird immer vom Prinzip der Belastung und Erholung gesprochen. Das Wechselspiel zwischen diesen beiden Parametern sollte sich aber nicht nur auf die Trainingseinheiten beschränken.
Es nützt absolut nichts, wenn der Trainer diese Prinzipien optimal für den Athleten berücksichtigt, aber der Spitzensportler in der trainingsfreien Zeit nicht zur Ruhe kommt oder dem Körper die Ruhe nicht gönnt. Dann geht der Schuss leider nach hinten los und Überbelastungen sind das Ergebnis, wenn andere Dinge viel wichtiger als Regeneration und Ruhe sind.
Fehlende Regeneration kann auch aufgrund von dicht gedrängten Trainings- und Wettkampfterminen entstehen. Anreisezeiten und –belastungen können ebenfalls Auswirkungen auf die Leistung eines Sportlers haben und sind für jeden Athleten gesondert zu eruieren.
Dehnen
Muskel, welche trainiert werden, verkürzen sich. Daher ist es immer wieder äußerst notwendig zu dehnen, einerseits um Dysbalancen und Verkürzungen zu vermeiden, andererseits um den Muskeltonus zu senken und auch beweglich zu bleiben. Die Erfahrung zeigt, dass Spitzensportler das Dehnen sehr oft als notwendiges Übel sehen, nicht aber die daraus resultierenden Leistungseinbußen durch das Vernachlässigen dieses wichtigen Bestandteiles.
Eine geistige Anspannung führt auch zu einer Muskelanspannung im Körper. Ein angespannter Muskel verbraucht auch mehr Energie als ein entspannter Muskel. Energiemangel kann daher auf die erwähnten Faktoren zurückzuführen sein.
Genauso wichtig wie Dehnungsübungen für den Muskel, sind Entspannungsübungen für den Geist, welche der Leistungssportler selbständig durchführen können muss, um „innerlich herunter zu kommen“. Entspannungsverfahren sind für jeden Spitzensportler Pflichtprogramm in meinem Sportmentaltraining.
Entspannungsfähigkeit
Die Entspannungsfähigkeit ist ein Hauptfaktor für das Wohlbefinden eines Spitzensportlers. Dazu zählen sowohl die körperliche, als auch die geistige Entspannung. Erst dann ist es möglich, dieses Wohlbefinden zum gewünschten oder auch erforderlichen Zeitpunkt auch zu genießen.
Je näher ein Leistungssportler an der Weltspitze ist, umso mehr bestimmen andere Faktoren, wie zum Beispiel Medientermine, Öffentlichkeitstermine, etc. die Menge der freien Zeit.
Diese immer knapper werdende freie Zeit muss daher durch den Athleten immer noch effizienter für Entspannung genutzt werden können.
Eigenverantwortung
Die in diesem Blog-Artikel erwähnten leistungsmindernden Faktoren liegen im Verantwortungsbereich des Leistungssportlers. Spitzensportler müssen Verantwortung übernehmen, nicht nur warten, bis der Trainer etwas entscheidet oder anregt.
Teil 3
„Leistungsmindernde Faktoren im Leistungssport / Spitzensport – Teil 3“ finden Sie hier.
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Sollten Sie weitere Informationen zu diesem Thema, sowie zum Thema Mentaltraining, Mentalcoaching, und Hypnose wünschen, sowohl für Einzel-Coaching als auch für Workshops und Seminare, können Sie mich jederzeit gerne kontaktieren.
Michael Deutschmann, MSc
Persönlichkeits-, Team- & Organisationsentwicklung
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Michael Deutschmann, MSc
Akad. Mentalcoach & Supervisor