„Man kann nie genug Motivation haben!“ Das ist ein Satz, der oft in den Köpfen von Leistungssportlern herumschwirrt. Aber auch ein Zuviel an Motivation ist genauso hinderlich wie zu wenig davon. Wie überall, kommt es auf die optimale Dosis zum richtigen Zeitpunkt an. So auch bei der Motivation.
Intrinsische und extrinsische Motivation
Bei der Motivation unterscheidet man prinzipiell zwischen der intrinsischen (von innen) und extrinsischen (von außen) Motivation.
Intrinsischen Quellen stammen vom Sportler selbst, von innen heraus. Er bewältigt die Aufgabe seiner selbst willen. Er macht dies, weil es ihm Spaß macht, weil dies auch in seinem Wertesystem so verankert ist. Das Leistungsmotiv ist besonders stark angeregt.
Extrinsische Quellen kommen von außen. Etwaige Aussichten auf Preisgeld, Ruhm, Vorteile oder Belohnungen von außen spielen hier einen wesentlichen Einfluss. In diesen Bereich fallen ebenso die Erwartungen und Zuspruch der Angehörigen, Zuseher, Fans, Medien etc.
Intrinsische Motivation kann durch extrinsische Belohnungen zerstört werden: Wenn ein Verhalten fast nur durch äußere Anreize (Anweisungen, Belohnung) gesteuert wird, sinkt die innere Beteiligung, da so das Gefühl der Selbstbestimmung unterminiert wird. Dadurch kann die Selbstmotivierungsfunktion, die für das Erlebnis sorgt, dass die Freude der Tätigkeit selbst entspringt (Flow), außer Kraft gesetzt werden.
Leistungssport – Leistungssportler – Motivation
Ein Leistungssportler muss grundsätzlich bereit und motiviert sein, alles für seinen Erfolg zu tun, sowohl im Training als auch im Wettkampf. Wenn das nicht der Fall sein sollte, belügt er sein Umfeld, seine Sponsoren, seine Fans und auch sich selbst.
Für den Spitzensportler ist der Leistungssport sein Beruf, wo auch nicht immer alles lustig und angenehm ist. Ganz klar gibt es auch Tage, die fast jeder vom Beruf her kennt, wo mal etwas nicht so leicht von der Hand geht. Genau diese Punkte darf es auch geben, trotzdem gilt es die „tägliche Arbeit“ zu erledigen.
Die sportliche Leistungsmotivation ist eine zentrale Variable zur Erklärung sportlicher Leistungen. Sie kann, ergänzend zu physiologischen Parametern, die Unterschiede der Leistungen von Sportlern aufklären.
Motivation – Training – Ziel
Die Motivation ist schon nach der Saisonpause, also zu jenem Zeitpunkt, wo das Training für die neue Saison beginnt, notwendig. Jeder Leistungssportler weiß, dass nach der Trainingspause der Beginn oftmals mühsam sein kann. Der Puls ist noch nicht dort, wo man es gewohnt ist.
Das Körpergefühl erscheint schrecklich. Zu diesem Zeitpunkt sollten die Ziele für die neue Saison bereits definiert sein, damit man weiß, warum man sich das antut.
Auch wenn am Beginn oftmals die langen, nicht enden wollenden Grundlageneinheiten, oder die anstrengenden Krafteinheiten, mühsam abgearbeitet werden müssen, hilft das Ziel darüber hinweg.
Motivation im Wettkampf
Die Motivation, während des Wettkampfes sein allerbestes geben zu wollen, muss vom Leistungssportler selbst kommen. Wenn ein Athlet während des Wettkampfes von außen „angetrieben“ werden muss, damit er seine Leistung bringt, dann läuft schlichtweg etwas falsch. In so einem Fall, vorausgesetzt das Ziel ist lohnend, sollte der Sportler sich selbst die Frage stellen, ob er es überhaupt noch will.
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Michael Deutschmann, MSc
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Michael Deutschmann, MSc
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