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Das Relative Energie-Defizit-Syndrom im Sport (RED-S) ist ein Zustand, der Athleten betrifft und potenziell schwerwiegende Auswirkungen auf ihre Gesundheit und Leistung haben kann. Früher als die „weibliche Athletentriade“ bekannt, die sich auf die Kombination von Essstörungen, Amenorrhö und Osteoporose konzentrierte, hat sich das Verständnis von RED-S weiterentwickelt. Es kann sowohl Männer als auch Frauen betreffen und umfasst ein breiteres Spektrum an gesundheitlichen und leistungsbezogenen Konsequenzen.

Was ist RED-S?

RED-S bezieht sich auf die Beeinträchtigungen der physiologischen Funktion, die durch ein relatives Energie-Defizit entstehen, bei dem die Energieaufnahme eines Athleten unzureichend ist, um die für die Gesundheitserhaltung, Funktion und eine optimale Leistung erforderliche Energie zu decken. Dieser Mangel kann zu Veränderungen in der Hormonregulation, vermindertem metabolischem Rate, Beeinträchtigungen der Knochengesundheit, Beeinträchtigungen der Menstruationsfunktion bei Frauen, verringertem Immunstatus und einem erhöhten Verletzungsrisiko führen.

Ursachen und Risikofaktoren

Die Hauptursache von RED-S ist eine unzureichende Energieverfügbarkeit. Dies kann durch absichtliche Einschränkung der Nahrungsaufnahme, Essstörungen, erhöhten Energieverbrauch ohne entsprechende Erhöhung der Energiezufuhr oder eine Kombination dieser Faktoren verursacht werden. Risikofaktoren umfassen Hochleistungssport, Sportarten mit Gewichtsklassen, ästhetische Sportarten, wo eine bestimmte Körperform angestrebt wird, und hoher Trainingsumfang ohne ausreichende Erholung oder Ernährung.

Symptome und Diagnose

Die Symptome von RED-S können vielfältig und nicht spezifisch sein, was die Diagnose erschwert. Zu den Anzeichen gehören unter anderem unerklärlicher Leistungsabfall, Müdigkeit, erhöhte Verletzungsanfälligkeit, Gewichtsverlust, Störungen des Menstruationszyklus und Veränderungen in der Stimmung. Die Diagnose von RED-S basiert auf der klinischen Beurteilung unter Berücksichtigung der Ernährungsgewohnheiten, des Energieverbrauchs, der Trainingsbelastung, der körperlichen und der psychischen Gesundheit des Athleten.

Behandlung und Prävention

Die Behandlung von RED-S erfordert einen interdisziplinären Ansatz, der Ärzte, Ernährungsberater, Psychologen und Trainingsberater umfasst. Der Fokus liegt auf der Wiederherstellung einer angemessenen Energieverfügbarkeit durch Anpassungen in der Ernährung und möglicherweise eine Verringerung des Trainings. Psychologische Unterstützung kann ebenfalls wichtig sein, um zugrunde liegende Probleme wie Essstörungen oder Körperbildprobleme anzugehen.

Präventiv ist es entscheidend, ein Bewusstsein für die Risiken von RED-S zu schaffen, insbesondere bei Athleten, Trainern und Betreuern. Bildung über die Bedeutung einer angemessenen Ernährung, das Erkennen der Frühwarnzeichen von RED-S und die Implementierung von Ruhezeiten im Trainingsplan sind wesentliche Schritte zur Vermeidung des Syndroms.

Die mentale Komponente des Relative Energie-Defizit-Syndroms im Sport (RED-S)

Die mentale Gesundheit spielt eine entscheidende Rolle beim Verständnis und der Behandlung des Relative Energie-Defizit-Syndroms im Sport (RED-S). Das Syndrom ist nicht nur eine physische Herausforderung, sondern auch eine psychologische, da es oft mit Stressfaktoren, Druck zur Leistungssteigerung und möglicherweise mit Essstörungen verbunden ist. Die mentale Komponente von RED-S anzusprechen, ist daher unerlässlich für eine ganzheitliche Betrachtung und effektive Behandlung.

Psychologische Ursachen und Auswirkungen

Die Ursachen von RED-S sind oft tief in den psychologischen Aspekten des Leistungssports verwurzelt. Der Druck, bestimmte Körperstandards zu erfüllen oder Gewichtsklassen zu erreichen, kann zu restriktivem Essverhalten und einem gestörten Verhältnis zum eigenen Körper führen. Ebenso kann der hohe Leistungsdruck, der auf Athleten lastet, Stress und Angstzustände erhöhen, was wiederum die Energieverfügbarkeit und das Essverhalten negativ beeinflussen kann.

Mentaltraining, Coaching und Bewältigungsstrategien

Mentaltraining, Mentalcoaching und die Entwicklung von Bewältigungsstrategien sind entscheidende Elemente bei der Behandlung und Prävention von RED-S. Techniken des Mentaltrainings, wie Zielsetzung, Selbstgespräche, Visualisierung und Achtsamkeit, können Athleten dabei helfen, ein gesünderes Verhältnis zu ihrem Körper und ihrer Leistung zu entwickeln. Diese Techniken unterstützen auch dabei, den Stress zu bewältigen, der mit dem Leistungssport verbunden ist, und fördern ein positives Selbstbild.

Die Rolle von Mentalcoaches

Mentalcoaches spielen eine zentrale Rolle bei der Unterstützung von Athleten, die mit RED-S konfrontiert sind. Sie bieten nicht nur Werkzeuge und Techniken zur Stressbewältigung und Zielsetzung, sondern helfen auch dabei, zugrunde liegende psychologische Probleme wie Angststörungen oder Essstörungen zu adressieren. Durch regelmäßige Termine können Mentalcoaches Athleten dabei unterstützen, ihre mentalen Stärken zu erkennen und zu nutzen, um ihre Ernährungs- und Trainingsgewohnheiten zu verbessern und ein gesünderes Verhältnis zum Sport zu entwickeln.

Förderung der psychischen Widerstandsfähigkeit

Die Entwicklung von psychischer Widerstandsfähigkeit ist ein weiterer Schlüsselaspekt im Umgang mit RED-S. Athleten, die lernen, mit Rückschlägen umzugehen, Stress effektiv zu bewältigen und eine positive Einstellung zu bewahren, sind besser in der Lage, die Herausforderungen von RED-S zu überwinden. Mentalcoaches können Athleten dabei unterstützen, diese Resilienz aufzubauen, indem sie Strategien für emotionale Regulation, Stressbewältigung und adaptive Denkmuster vermitteln.

IFSC

Die International Federation of Sport Climbing (IFSC) ist der erste internationale Verband, der umfassende Vorschriften im Zusammenhang mit relativem Energiemangel im Sport (REDs) vor der Saison 2024 – im Hinblick auf Olympia Paris 2024 – eingeführt hat.

Fazit

Die mentale Komponente des Relative Energie-Defizit-Syndroms im Sport (RED-S) ist entscheidend für das Verständnis und die effektive Behandlung des Syndroms. Durch die Integration von Mentaltraining und psychologischer Unterstützung in Behandlungs- und Präventionspläne können Athleten nicht nur ihre physische Gesundheit, sondern auch ihre mentale Stärke verbessern. Ein ganzheitlicher Ansatz, der sowohl die physischen als auch die psychischen Aspekte von RED-S berücksichtigt, ist der Schlüssel zur Förderung der Gesundheit und Leistungsfähigkeit von Athleten.

Das Relative Energie-Defizit-Syndrom im Sport ist ein ernst zu nehmendes Problem, das die Gesundheit und Leistung von Athleten beeinträchtigen kann. Durch frühzeitiges Erkennen, umfassende Behandlungsansätze und präventive Maßnahmen können Athleten jedoch unterstützt werden, um ihre Gesundheit zu erhalten und ihre sportlichen Ziele zu erreichen.

 

Michael Deutschmann, MSc

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Herzliche Grüße

Michael Deutschmann, MSc
Akad. Mentalcoach & Supervisor

 

Quellen:

https://www.childrenshospital.org/conditions/red-s

https://www.medicalnewstoday.com/articles/red-s

(abgerufen am 08.02.2024)